Die Grossratssitzung vom 14. November 2017 war eine kurze Sache: Den Morgen nutzten wir zur Vorbereitung und Diskussion des kantonalen Budgets in den Fraktionen. Am Nachmittag fand dann eine Grossratssitzung statt. Das für mich wichtigste Thema war die Petition von 1200 Jugendlichen betreffend «Abschaffung der Notwendigkeit von genügenden Noten in Mathematik und Deutsch für die Qualifikation einer weiterführenden Schule». Leider wurde die Diskussion im Rat hierzu verschoben, weil das Postulat der Kommission BKS als Reaktion auf die Petition der Schüler noch nicht behandlungsreif war. Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle den noch minderjährigen Petentinnen danken und meinen grossen Respekt aussprechen: Danke für Ihren Mut und danke für Ihr Engagement!
Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Jugendliche politisch engagieren und ihre Interessen so gut vertreten, dass derart viele Unterschriften zusammenkommen. Das zeigt auch, wie wichtig dieses Anliegen für die einzelnen Schüler ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir im Grossen Rat die Anliegen der Jugend ernst nehmen und ernsthaft diskutieren. Unabhängig vom Absender teile ich die Ansicht der Petentinnen. Ich finde, wenn jemand den Durchschnitt von 4.7 in der Bezirksschule mit einer ungenügenden Mathematik oder Deutschnote erreicht, obwohl diese Fächer doppelt zählen, zeigt dies, dass jemand besonders einseitig begabt ist und dementsprechend seine Schwäche kompensieren konnte. Die grossrätliche BKS-Kommission sah dies etwas anders, insbesondere auch, weil diese Regelung erst letztes Jahr eingeführt wurde. Wir haben jedoch einen meines Erachtens guten Kompromiss gefunden: Die Kommissionsmitglieder einigten sich darauf, mit einem Kommissionspostulat die Anforderungen bezüglich Übertritt an die BMS, FMS, HMS und IMS in den Fächern Deutsch und Mathematik prüfen zu lassen. In diesen weiterführenden Schulen wird „nur“ der Notendurchschnitt 4.4 benötigt und diese weiterführenden Schulen sind teilweise bereits sehr fachspezifisch ausgerichtet, weshalb es öfters der Fall ist, dass jemand die Berufsmatura oder die Informatikmittelschule nicht besuchen kann, obwohl diese Person dafür geeignet wäre. In diesem Sinne bleibt abzuwarten, was die kommenden Beratungen im Grossen Rat mit sich bringen.
Ich verspreche Ihnen, dass ich für die Anliegen der Jugendlichen immer ein Gehör haben werde. So habe ich anlässlich der letzten Sitzung betreffend dem Stipendiengesetz entgegen allen Erwartungen und gegen den Willen der Regierung einen Antrag durchgebracht, der verlangte, dass die Vergabe von Darlehen an Studierende zinslos erfolgen soll. Leider ändert diese Annahme nichts daran, dass künftig ein Drittel jedes Stipendiums an Universitäten und Fachhochschulen als Darlehen ausbezahlt werden soll und sich die Studenten verschulden müssen. Deshalb hat nun das Volk das letzte Wort hierzu. Weiter reichte ich bei der letzten Sitzung vier Vorstösse ein, welche im Jugendparlament ausgearbeitet wurden.
Ich bin überzeugt, wir müssen öfters auf die Jugend von heute hören, denn sie sind unsere Zukunft und sie haben es verdient mitzusprechen.